Der katalanische Maler, Bildhauer, Grafiker und Keramiker Joan Miró wird 1893 in Barcelona geboren und stirbt in Palma de Mallorca. Er zählt zu den wichtigsten Vertretern des Surrealismus, der sich durch den opulenten Charakter seiner Heimatregion kennzeichnet. Sein Werk ist geprägt von seiner Faszination für den „kindlichen Geist“, das Unterbewusstsein und Spanien. 
Die ersten Arbeiten sind stark vom Fauvismus, Kubismus und Expressionismus beeinflusst, doch später entwickelt Miró eine Malerei, die von einer gewissen Naivität gekennzeichnet ist, bis er zu einem eher traumhaften Werk im Sinne des Surrealismus findet. 
1912 beschließt er nach dem Besuch einer Ausstellung über den Kubismus gegen den Willen seiner Eltern, sich ganz der Malerei zu widmen. 
Im Jahr 1917 lernt er Picabia kennen und geht 1920 nach Paris, um sich der Künstlergemeinschaft von Montparnasse anzuschließen, über die er mit Picasso und den Surrealisten in Kontakt kommt. 
Ab 1923 schafft Miró einen vom Kubismus losgelösten Stil, in welchem ein fantastisches Universum voller geometrischer Formen und fremder Symbole aus seiner Fantasie erwächst. 
Seine Werke sind eine originelle Mischung aus zugleich beunruhigenden und fröhlichen Elementen, die in das Unbewusste, die Poesie und die Fantasie eintauchen. Sein Kosmos, oft magisch und befremdlich, wird von Wesen bevölkert, die sich zwischen Fantasiewelten und der Realität bewegen. Seine Motive können von unbeschwerter Fröhlichkeit sein, aber auch einen kaum verhüllten dämonischen Charakter haben. 
1924 unterzeichnet Miró das Manifest des Surrealismus und wird daraufhin von André Breton als „der surrealistischste der Surrealisten“ bezeichnet.  Insbesondere über das Traumhafte und den Einfluss des Unterbewussten nähert er sich in seinen Werken der surrealistischen Strömung. Mit der Zeit werden seine Gemälde immer abstrakter mit organischeren Formen. 1925 nimmt er an der ersten Gruppenausstellung der Surrealisten teil. 1932 kehrt Miró in seine Heimatstadt zurück und erschafft dort originelle Skulpturen, für die er verschiedene Materialien verwendet. 1937, fünf Jahre später, entwirft er als Gegner Francos das berühmte Plakat „Helft Spanien“. Während des Krieges malt er Kompositionen, die seinen Wunsch erkennen lassen, tiefsten Ängsten zu entfliehen. 
1941 findet im Museum of Modern Art in New York die erste große Retrospektive zu seinem Werk statt. 
1944 beginnt Miró mit der Herstellung seiner ersten Keramiken und nur wenig später, nach dem Krieg, hat er mit dieser Arbeit einen enormen Erfolg. 
In den 1950er Jahren konzentriert er sich vor allem auf Skulpturen, Stadtmöbel und die Dekoration von Denkmälern. Er malt weiterhin immer intensivere, rätselhafte Gemälde und erreicht 1961 den Höhepunkt seiner Serie Blau. 
Er erhält bedeutende Großaufträge, darunter die monumentalen Keramiken für das UNESCO-Gebäude in Paris. Unter dem Einfluss der amerikanischen Malerei entstehen auch abstrakte, farbenfrohe großformatige Bilder. 
Seine Werke zeichnen sich durch ihre Einfachheit und Strenge, aber auch durch ihre Kraft und Poesie aus. 1976 wird die Stiftung Fundació Miró in Barcelona in Erinnerung an die reiche und eklektische Kreativität eines der größten Künstler des 20. Jahrhunderts eröffnet.