Les Gourmands
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Wenn die Schlacht bei Malplaquet noch heute bekannt ist, so ist dies darauf zurück zu führen, dass an einem einzigen Tag, dem 11. September 1709, 35.000 Opfer zu beklagen waren. Am Ende der Schlacht gab es keinen Sieger, es blieb nur die Erinnerung an ein schreckliches Gemetzel, welches zu Unrecht zum Lied „Malbrough s‘en va-t’en guerreˮ (Marlbrug zieht fort zum Kriege) anregt. Malplaquet 1709: Die Geschichte der Schlacht erneut erleben— Auf einer Strecke von 8,5 km werden Sie mit dieser mobilen App vom ortskundigen Louis Ambroise zu den verschiedenen Orten und Etappen dieser Schlacht geführt, wie z.B. der Platte des Artillerieregiments, der Stele der Schweizer Regimenter, dem Schlachtfeld, der Stele der englischen Regimenter. Insgesamt 11 Zwischenetappen, um diese strategische Schlacht zu verstehen und das Dorf Taisnières-sur-Hon zu entdecken. Ein gutes Paar Schuhe, ein Tablet oder Smartphone, ein scharfes Beobachtungsgespür, der Wunsch, frische Luft zu schnappen. Und los!
Auf der Strecke Mons-Maubeuge weckt die Gemeinde Quévy-le-Petit die Neugierde der Menschen. Hier und da im Dorf trotzt ein Sträfling im Häftlingskleid den Blicken der Passanten. Dieser gebrechliche, lächerlich schmächtige Mann ist kein Bruder der Daltons, der aus dem Zuchthaus entkommen ist. Der Flegel heißt Béria, und er ist für die Quévysianer das, was Joe Dalton für die Lucky-Luke-Liebhaber ist: eine Ikone! Béria Thiméléon Philibert soll am ersten Tag des Windmonats Ventose im Jahr 1769 geboren worden sein. Dieser große Mann mit einem intriganten Auge ist nichts weiter als ein Bandit, ein Scherzkeks, der seit mehr als zwei Jahrhunderten in dem Dorf Quévy-le-Petit wütet. Er klaut, er stiehlt, er belästigt, er treibt es richtig bunt mit den Einwohnern. So packen die Quévisianer jedes Jahr am ersten Septemberwochenende das Problem an und jagen Béria durch das ganze Dorf. Sie verhaften ihn, stellen ihn vor Gericht und verbrennen ihn auf dem Scheiterhaufen! Das Béria-Fest Ab Mitte August tauchen im ganzen Dorf, auf Fensterbänken und in den Gärten seltsame Kreaturen auf. Jung und Alt geben dem berühmten Räuber ein Gesicht. Am ersten Septemberwochenende lebt Quévy-le-Petit im Rhythmus dieser, gelinde gesagt, folkloristischen Menschenjagd auf. Am Samstag folgt ein Fackelzug zum Klang von Dudelsäcken in den Wegen und Gassen des Dorfes den Spuren des Banditen. An verschiedenen geheimen Orten werden Szenen gespielt. Die Missetaten, für die Béria angeklagt wird, werden der zahlreich erschienenen Menge erklärt. Gendarmen, Richter, Anwälte, Frauen des Dorfes... sind in historischen Kostümen gekleidet. Die Handlung ändert sich jedes Jahr, inspiriert von aktuellen Ereignissen und Ereignissen, die das Leben des Dorfes geprägt haben. Die gesamte Veranstaltung wird monatelang von den Gefährten von Béria geplant und vorbereitet. Sonntags sperren die Gendarmen vorbeiziehende Banditen in der Gayolle ein, die oft aus der Menge ausgewählt werden, aber erst um 15 Uhr ist es dann so weit. Béria taucht wieder auf und vollführt seinen letzten Coup, der Bandit fürchtet sich vor nichts! Nach einigen burlesken Episoden wird der Mann um 17.00 Uhr verhaftet. Er wird am nächsten Tag, Montag, am Ende einer Prozession gerichtet, die von den Gefährten von Béria und den Dorfbewohnern angeführt wird. Sobald das Urteil gefällt ist, wird Béria auf dem Scheiterhaufen verbrannt...